Seit Urzeiten schreiben die Menschen dem Bernstein magische und heilende Kräfte zu. Sie schufen und trugen Amulette und opferten Kunstwerke, die sie in ihren Hütten platzierten. Diese sollten sie beschützen und den Bewohnern Glück und Gesundheit sichern. Dem Bernstein schrieb man die Kraft zu, das Gute anzuziehen und das Böse zu vertreiben. Als erste Amulette nutzte man Steine mit einem natürlichen Loch, die man als Schmuck oder Schutz an Riemen hängte.
Es gibt Beweise für die Nutzung des Bernsteins in der frühen Medizin. Einer davon ist eine von Nikolaus Kopernikus beschriebene schwedische Rezeptur, die sich aus 22 Komponenten, darunter auch Bernstein, zusammensetzt. Auch Albert der Große, der größte deutsche Philosoph und Theologe des Mittelalters, erwähnte Bernstein als ein wirkungsvolles Medikament.
Man schrieb dem Bernstein auch antibakterielle Wirkung zu, nutzte ihn als Zahnungshilfe für Kinder und fertigte daraus Mundstücke für Tabakspfeifen oder Löffel. Während der im Mittelalter herrschenden Pest wurde empfohlen, die Luft mit Bernsteinrauch zu reinigen. Es wurden keine Überlieferungen gefunden, die auf schädliche Auswirkungen von Bernstein deuten.
Im Jahre 1546 trennte der deutsche Wissenschaftler, Arzt und Mineraloge Gregorius Agricola mithilfe von trockener Destillation Bernsteinsäure und Bernsteinöl. Diese beiden Bestandteile sind bis heute in der Medizin sehr hoch geschätzt.
Robert Koch, der die Auswirkungen der Bernsteinsäure auf den menschlichen Organismus untersuchte, stellte fest, dass Vergiftung durch Bernsteinsäure nicht möglich ist, selbst bei großen verzehrten Mengen. Heutige Untersuchungen bestätigen seinen positiven Einfluss auf die vitalen Kräfte und das Immunsystem sowie seine unterstützende Wirkung auf energetische Prozesse und für die Säurebilanz des Körpers.
Mit der Anwendung moderner Technologien kann man aus einem Kilogramm Bernstein 10 bis 12 g Bernsteinsäure in Form von Kristallen gewinnen.
Diese Bernsteinsäure wird auch in der modernen Medizin verwendet. In den USA und Russland wurden viele Medikamente auf Bernsteinbasis gegen den Alterungsprozess patentiert. Die Säure wird dort als Antioxidans verwendet. Die größte Konzentration von Bernsteinsäure befindet sich in der Außenschicht des Steines, der sogenannten Rinde. Deswegen wird empfohlen, für medizinische Zwecke unbehandelte Steine zu tragen. Bernstein hat eine positive Wirkung gegen Hautentzündungen, Halsketten aus Bernstein wird eine positive Wirkung bei Schilddrüsenerkrankungen zugeschrieben.
In der Medizin werden auch Salze der Bernsteinsäure verwendet (Kalium-, Kalzium- und Sodasäure). Diese Salze werden bei langen und schweren Verletzungen und Krankheiten eingesetzt und helfen dabei, die Immunkräfte zu stärken und geistige Fitness sowie Konzentration zurückzuerlangen.
Die Naturheilkunde empfiehlt Bernsteinlikör zur Senkung des Blutdruckes, zur Beschleunigung des Heilungsprozesses von Wunden, für die Stärkung des Immunsystems, zur Beruhigung und gegen Faltenbildung.
Ein weiterer wirkungsvoller und von Medizin und Kosmetikindustrie geschätzter Bestandteil des Bernsteins ist das Bernsteinöl. Es findet breite Anwendung bei der Herstellung von Cremes und anderen Kosmetika. Es zieht schnell tief in das Gewebe ein und fördert die Durchblutung, lindert Schmerzen und Krämpfe. Deswegen wird es besonders gegen Rheuma und für Massagen empfohlen.
Ein polnischer Kosmetikhersteller, die Firma Pollen-Eva, gab im Jahr 2000 eine Kosmetikserie für Gesicht, Körper und Haare heraus, die Bernsteinpulver beinhaltete.
In der heutigen Welt sind wir von unzähligen elektronischen Geräten umgeben, der Strahlen nicht ohne Auswirkung auf den menschlichen Körper sind. Um ihren negativen Einfluss zu verringern reicht es aus, Bernsteinschmuck oder ein kleines Stück Naturbernstein bei sich zu tragen. Durch den Körper erwärmter Bernstein verändert die Ionisation und beeinflusst unser Wohlbefinden positiv. Am stärksten wirkt Schmuck, der unmittelbaren Kontakt mit dem Körper hat, wie z. B. Halsketten, Colliers, Anhänger und Armbänder.
Der mit dem Körper in Berührung kommende Bernstein erwärmt sich und verströmt einen sanften, für uns nicht wahrnehmbaren Duft, der eine positive Aura schafft.
Rezeptur für Bernsteinlikör (Tinktur)
50 g von kleinen Bernsteinstücken waschen und in eine Karaffe geben, mit ¼ l Spiritus (95 %) auffüllen und für zehn Tage an einen dunklen Platz stellen. Der Bernstein löst sich nicht im Spiritus, sondern scheidet heilende Mikroteilchen aus, die dem Likör eine goldene Farbe verleihen. Den Likör soll man 20 Tage lang in folgender Dosierung trinken:
Erwachsene: erster Tag 1 Tropfen auf ein Glas Wasser, zweiter Tag 2 Tropfen, …. 10. Tag 10 Tropfen, 11. Tag 10 Tropfen, 12. Tag 9 Tropfen, …… 20. Tag 1 Tropfen.
Danach folgt eine zehntägige Pause, dann fängt die Kur von vorne an.
Für Kinder wird die Dosierung über 10 Tage mit maximal 5 Tropfen empfohlen.
Ist der Likör aufgebraucht, so kann man die Bernsteinstücke zerkleinern und erneut mit Spiritus übergießen.